Das System der Grundregulation des Bindegewebes wurde schon vor ca. 100 Jahren von dem Wiener Arzt Alfred Pischinger und später von Hartmut Heine beschrieben. Es beschreibt den Zustand des weichen Bindegewebes oder auch "Mesenchyms", welches im gesamten Körper vorkommt und alles umhüllt. Im diesem weichen Bindegewebe, welches auch eine flüssigere Form unseres Fasziengewebes darstellt, spielt sich ein großer Teil des Stoffwechsels ab. Es besitzt damit für das Funktionieren des menschlichen Körpers eine außerordentlich große Bedeutung. Betrachtet man beispielsweise die Nährstoffversorgung und -entsorgung, so gelangen Nährstoffe nicht direkt über die Gefäße zu den Organzellen, sondern müssen nach Verlassen der kleinsten Kapillargefäße noch durch eben genau diese Transitstrecke, den sogenannten Pischinger Raum bzw. den flüssigen faszialen Raum, die extrazelluläre Matrix. Weiterhin befinden sich 6 x mehr Nervenendigungen in diesem Raum, so dass er zum Beispiel auch für die Körper-, und Schmerzwahrnehmung eine große Rolle spielt. Auch Zellen befinden sich hier. Vor allem Fibroblasten (Zellen des Bindegewebes, die für die Synthese von Kollagen und Elastin zuständig sind), sowie Zellen des Immunsystems, wie Makrophagen. Für eine optimale Funktion ist es nun elementar, dass dieser Raum frei von Hindernissen ist, um einen Hintransport von Nährstoffen und Abtransport von Stoffwechselendprodukten, sowie normale nervale und immunologische Funktionen zu gewährleisten.
Auch durch unsere heutige Lebens- und Ernährungsweise kann es passieren, dass sich Stoffe im Bindegewebe einlagern, die dessen Transportfunktion beeinträchtigen. Dies können zum Beispiel "Säuren" und Zucker aus Nahrungsmitteln sein, die verstoffwechselt als sogenannte "Salze" eingelagert werden oder auch Toxine und andere Noxen. Diese Stoffe werden in der Matrix des Bindegewebes an sogenannte Glycosaminoglykane (Zucker-Eiweß-Moleküle) gebunden und blockieren, je mehr sich davon im Bindegewebe angesammelt haben, die Durchlässigkeit des Gewebes. Man könnte sich quasi vorstellen, dass ein Sieb verstopft.
Die Folgen dieser Gewebsbelastung/ Übersäurerung können sein, dass ein Mensch verstärkt unter Verspannungen leidet und sich Myogelosen, also Bindegewebsverhärtungen bilden. Weiterhin können Gelenkprobleme, wie Sehnenscheidenentzündungen und andere körperliche Beschwerden, wie die Entwicklung einer Gelenksarthrose, Gicht, Rheuma und Fibromyalgie begünstigt werden. Laut einiger Autoren und Wissenschaftler (zum Beispiel Dr. med Michael Worlitschek, Peter Jentschura, Frau Dr. Collier) kann sich vor allem aus naturheikundlicher Sicht ein "verschlacktes" Gewebsmilieu auch auf viele weitere Bereiche auswirken, wie Gefäße, Haare, Haut, Psyche usw. Auch hier steht man im Bereich der Forschung allerdings noch am Anfang und es wäre wunschenswert, wenn wissenschaftliche Untersuchungen und Studien hier zunehmend Anwendung finden würden, um diesen Bereich genauer zu beleuchten.
Aus naturheilkundlicher Sicht gibt es grundsätzlich viele Möglichkeiten, die den Säure-Basen-Haushalt regulieren sollen.
Als Beispiel sind genannt:
Ausleitungsverfahren, also das Entfernen von „Giften“ und Ablagerungen gehören zu den etablierten Behandlungsverfahren der Naturheilkunde. Seit vielen Jahrhunderten ausgeübt, sind aber dennoch keine validen wissenschaftliche Studien zur Wirkung und Wirksamkeit vorhanden, weil sich wohl kaum Jemand die Mühe gemacht hat, sie zu erstellen.
Die evidenzbasierte Medizin redet übrigens hier nicht von Giften, sondern von Stoffwechselzwischen- oder -endprodukten und kennt demzufolge praktisch auch keine Ausleitungsverfahren. Das ist eine Terminologie, die sich in der Naturheilkunde etabliert hat, lange bevor es eine schulmedizinische Toxikologie gab. Deshalb verwenden wir diese Begriffe gerne weiter und begeben uns nicht in einen Terminologie-Streit.
Da ich mich in meiner Praxis auch Schwerpunktmäßig mit der Behandlung von Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparates, sowie der Faszien beschäftige, sind die Themen Ausleitung, Entgiftung und Säure-Basen-Regulation für mich sehr relevant. Ich setze daher verschiedene Diagnosemöglichkeiten ein (z.B. PH-Urinmessungen nach Sander (Laborleistung), einfache Urin-PH-Tests, Mikronährstoffanalysen, HRV Messung), sowie Massnahmen zur Regulation des Säure-Basen-Haushalts, wie Ernährungsberatung zu basischer Ernährung, Jentschura, orthomolekulare Therapie, Entgiftung per Phytotherapie/ Heilpilze, Schröpfen/ Schröpfmassagen, sanfte Faszientherapie, Faszientraining und Walking, Entspannungstraining, basische Wickel in Kombination mit dem Regucell System (Ganzkörper, Beine, Leber etc.) und BEMER Gefäßtherapie zur Verbesserung der Mikrozirkulation im Bindegewebe.
Bei Interesse berate ich Sie hierzu gerne.