Die Herzfrequenzvariabilität (HRV) ist eine Messgröße der neurovegetativen Aktivität und autonomen Funktion des Herzens. Sie beschreibt mathematisch eine Schlag zu Schlag Variabilität normaler Herzschläge bzw. der RR-Abstände im EKG. Im Bereich der Sportwissenschaft findet sie schon sehr lange Anwendung, da man mit Hilfe der HRV Analyse auch Rückschlüsse auf den aktuellen Trainings- und Belastungszustand eines Sportlers ziehen kann, was wichtig ist, um eventuelle Fehler in der Trainingssteuerung (zum Beispiel Gefahr eines Übertrainings durch zu intensive und zu häufige Trainingseinheiten) zu ermitteln. Im Gesundheitsbereich gibt es seit mehreren Jahren nun auch die Möglichkeit über gezielte diagnostische Tools (zum Beispiel Messung per Brustgurt mit entsprechenden Uhren, Computersoftware oder Apps), Rückschlüsse auf die vegetative Regulation zu ziehen. Dies kann sinnvoll sein, um auch frühzeitig schon Belastungsfaktoren zu erkennen, die sich mittel- oder langfristig auf unseren Gesundheitszustand auswirken können. Vor allem die vegetative Regulation und das Zusammenspiel des sympathischen und parasympathischen Nervensystems spielen hier eine entscheidende Rolle. In zahlreichen wissenschaftlichen Studien konnte festgestellt werden, dass je besser die Variabilität der Herzfrequenz, umso besser ist die Regulationsfähigkeit des Nervensystems. Je geringer die Herzratenvariabilität, umso schlechter reguliert das vegetative Nervensystem, was sich mit den Jahren ungünstig auf unterschiedliche Regulationsebenen des Körpers auswirken kann und im Zweifel sogar zu verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen führen kann.
Die Messung der Herzratenvariabilitätsmessung kommt je nach verwendeter Methode und Gerät zu Ergebnissen, die auch im Bereich der evidenzbasierten Medizin positiv diskutiert werden. Für mich ist das ein wertvoller diagnostischer Hinweis und auch Hilfe bei einem guten Herz-Kreislauf Training. Dies soll auf gar keinen Fall eine kardiologische Diagnostik vorwegnehmen oder ersetzen.
In meiner Praxis arbeite ich mit der "VNS Analyse ©". Ich habe dieses System gewählt, da es ein zugelassenes Medizinprodukt ist und einer regelmäßigen wissenschaftlichen Qualitätssicherung unterliegt. Die VNS Analyse hat dabei mehrere Möglichkeiten zur Testung der vegetativen Regulation durch unterschiedliche Testprogramme.
Wird eine autonome Dysbalance festgestellt, gibt viele Möglichkeiten, diese zu therapieren. Die Therapiewirksamkeit kann dabei mit der VNS Analyse jederzeit überprüft und kontrolliert werden kann. Das therapeutische Ziel bei einer Regulationsstörung sollte dabei die Wiederherstellung der vegetativen / autonomen Balance sein.
Im linken Bild ist das Ergebnis einer Beispielperson mit einer schlechten vegetativen Regulation zu sehen. Abhängig von der weiteren Anamnese und Diagnostik (woher könnte diese Regulationsstörung kommen?), können unterschiedlichste Therapieinterventionen zu Einsatz kommen, wie zum Beispiel Entspannungsverfahren, Ernährungstherapie, Orthomolekulare Therapie, Behandlung des Bewegungsapparates mit zum Beispiel FOI zur Lösung eventueller Blockaden, Regulation des Säure-Basen-Haushalts etc.
Die Messung der Harzratenvariabilität (Herzfrequenzvariabilität) ist mir schon sehr lange, auch aus meinem sportwissenschaftlichen Studium, bekannt. Ich halte diese für sehr sinnvoll, um schon frühzeitig Fehlregulationen erkennen zu können.
Ich empfehle daher regelmäßig Messungen durchführen zu lassen nach dem Motto: "Der frühe Vogel fängt den Wurm" – besser frühzeitig erkennen und regulieren, statt spät gegensteuern.
Bei Interesse berate ich Sie hierzu gerne.